Die Norm definiert die Leistungswerte für Handschuhe gegen mechanischen Risiken wie Abrieb, Schnitt, Weiterreißen, Durchstich und, falls zutreffend, Stoß.

EN 388

ABCDEF

Im Jahr 2016 resp. 2018 wurde die Norm überarbeitet. Dabei wurde der Abriebtest durch detailiertere Angaben verbessert, der "Coupe" Schnittfestigkeitstest revidiert und ein Schnittfestigkeitstest nach ISO sowie für spezielle Anwendungen ein Stoßtest hinzugefügt.

Um die Angabe zur Schnittfestigkeit zu verbessern wurde festgelegt, das bei Abstumpfung der Klinge beim sogenannten "Coupe" Test der ISO Test als Referenz zu gelten hat.

Coupe-Test

vs.

TDM Test (ISO)

Die Zahlen

Die Tabelle auf der rechten Seite gibt Auskunft über alle Tests, Leistungsstufen und die entsprechenden Zahlen und Buchstaben.
Mithilfe der Tabelle können Sie die Leistungsstufe ermitteln, die Ihren Anforderungen oder denjenigen der Personen, für die Sie die Handschuhe auswählen, gerecht werden.

 Leistungsstufe
 12345 
A. Abriebfestigkeit (Zyklen)10050020008000- 
B. Schnittfestigkeit - Coupe-Test (Factor)1,22,55,010,020,0 
C. Reißfestigkeit (N)10255075- 
D. Durchstichfestigkeit (N)2060100150- 
 ABCDEF
E. Schnittfestigkeit - TDM (ISO)-Test (N)2510152230
F. Stoßschutz(NO) -(YES) P

Abriebsfestigkeit (A)

Der Test definiert die Abriebfestigkeit oder Haltbarkeit des Handschuhmaterials. Dabei wird das Material bei festgelegtem Druck mit einer zyklischen ebenen Bewegung in Form einer Lissajous-Figur abgerieben. Die Abriebfestigkeit wird als die Anzahl der bis zum Durchbruch erforderlichen Scheuertouren bestimmt.

Schnittfestigkeit (B)

Der Test misst die Schnittfestigkeit durch eine kreisförmig rotierenden Klinge, die sich unter festgelegter Belastung auf dem Prüfmuster hin- und herbewegt und sich entgegen dieser Bewegung dreht. Der Test simuliert sich wiederholende Tätigkeiten bei gleichbleibender Schnittbelastung.
Der Test gilt als guter Indikator für den Schutz vor Verletzungen bei leichten und mittelschweren Teilen.
Die Prüfung wird nach maximal 60 Zyklen manuell beendet.
Bei Materialien die abstumpfend auf die Klinge wirken muss das Verfahren nach EN ISO 13997 durchgeführt werden.

Schnittfestigkeit nach ISO (E)

Der Test misst die Schnittfestigkeit durch eine gerade Klinge und einer festgelegten Schnittlänge. Dabei werden unterschiedliche Drücke auf das Messer ausgeübt. Das Ergebnis wird in N(Newton) des bestandenen Drucks wiedergegeben.
Der Test simuliert eine einfachen Schnitt mit unterschiedlichem Druck und kann als Indikator für den Schutz bei Notfällen/Unfällen gewertet werden. Ab einem Wert von E und F gelten die Handschuhe als hoch schnittfest.

Weiterreißfestigkeit (C)

Als Weiterreißkraft versteht man die Kraft, die nötig ist um einen Riss im Material weiterzureißen. Materialien mit hoher Weiterreißfestigkeit sehen für Langlebigkeit.
Generell dürfen Handschuhe nicht drehenden Maschinen getragen werden(z.B. Bohrmaschine). Die Weiterreißfestigkeit der Schutzausrüstung würde das Abreißen verhindern, wenn man von der Maschine erfaßt wurde.

Durchstichfestigkeit (D)

Als Durchstichkraft wird die Kraft definiert, die erforderlich ist, um ein Prüfmuster mit Hilfe eines Stahlstifts mit festgelegten Maßen zu durchzustechen. Dies darf nicht mit dem unter Verwendung von dünnen Spitzen oder Nadeln durchgeführten Perforieren verwechselt werden.
Die äußerste und innerste Schicht des Handschuhs dürfen keine Anzeichen von Schmelzen oder Lochbildung aufweisen.

Stoßprüfung (F)

Stoßprüfung nach EN 13594:2015. Hierbei wird die Absorbierung der Aufprallenergie von 5 J auf das Absorbionsmaterial des Handschuhs geprüft. Diese Prüfung ist optional und wird lediglich mit einem P(Pass) für eine bestandene Prüfung wiedergegeben.